Kirchen im Löwenberger Land
Grüneberg
Egal aus welcher Richtung man in den Ort kommt, an den großen, rechteckigen Feldsteinbau mit westlichen Breitturm muss man in jedem Fall vorbei.

Die Kirche ist das älteste Bauwerk von Grüneberg (13./14. Jahrhundert). Sie ist ursprünglich ein frühgotischer Kirchenbau, Erneuerung wahrscheinlich 1749 nach einem Brand. Sie besteht aus einem saalförmigen Kirchenraum mit angebauter Vorhalle, einer an der Ostseite angefügten Sakristei und einem sehr breiten Turmhaus, dessen Erdgeschoss als Vorhalle dient und durch eine einfache Spitzbogentür mit dem Kirchenraum verbunden ist. Im Ostgiebel sind noch die Spuren von drei Spitzbogenfenstern zu sehen. Die fünf ursprünglich spitzbogigen Fenster an jeder der Langseiten wurden 1749 im Stichbogen geschlossen und wie die Ecken und Flächen des Schiffes durch flache, in Putz ausgeführte Gliederungen eingefasst.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche nach Osten hin erneuert und verputzt. Als Wehrkirche gebaut, diente sie nicht nur für Gottesdienste sondern auch als Schutz und Zuflucht für die Menschen.
1900 erfolgte die Wiederherstellung im Innern der Kirche. Das Turmhaus besteht nun aus gespaltenen Feldsteinen, der Granitsockel ist gefasst, auch sämtliche Kanten und Ecken sind sorgfältig aus Granit gearbeitet. Das spitzbogige Westportal ist zweimal abgestuft, die inneren Nischen der darüber folgenden schmalen Schlitzfenster waren mit Bohlen überdeckt, die zugrunde gegangen sind. Etwa 80 cm über dem Kirchendach ist der Turm an der Ostseite um etwa 15 cm eingezogen. An dieser Stelle begann vielleicht die Erhöhung des Turmes im Jahre 1713. Die einfachen Schallöffnungen sind rundbogig. Die ganz schlichten Giebeldreiecke, welche von dem nicht sehr steilen Satteldach überdeckt werden, sind die einzigen Backsteinteile des Turmes. Vielleicht rühren sie von der Erneuerung aus dem Jahre 1749 her.
Das Dach der Kirche ist im September 1982 eingestürzt. Im Juni 1985 wurde mit dem Neuaufbau begonnen, dabei halfen viele Nichtchristen mit, die auch noch danach Besucher der Kirche waren. Die Einweihung der Kirche am 22. Juni 1986 hatte der Bischof Gotfried Forck vorgenommen.
Die Kirche ist nicht nur ein Denkmal, sondern ein lebendiges Haus, in welchem sich die christliche Gemeinde versammelt. Der Versammlungsraum ist ein Ort der Gottesdienste, Konzerte, Theater und Diskussionen. Partnerbeziehungen bestehen zu Gemeinden in Rumänien (Codlea), Afrika (Muku in Zaire) und Kirchen-Wehbach.
Wissenswertes
- Der Kanzelaltar, einfaches Barock, vermutlich von 1750.
- Die Orgel, vermutlich aus dem selben Jahr.
- Der Kelch, schlicht, silbervergoldet, barock von 1707.
- Zwei Glocken, beide 1750 von Thiele aus Berlin gegossen.
- Im Sommer werden die Türen der Kirche täglich von 8.00- 16.00 Uhr offen gehalten.
Beachten Sie auch die Vorstellung des Ortes Grüneberg.