Kirchen im Löwenberger Land
Gutengermendorf
Die Gutengermendorfer Kirche wurde im 13. Jahrhundert aus gespaltenen und behauenen Feldsteinen erbaut. Sie besteht aus einem Turmhaus von der Breite des Kirchenschiffes, einem Langhaus mit späteren Anbau (heute Sakristei) und einem eingezogenen Chor. Das Turmhaus bildete ursprünglich eine westliche Vorhalle mit Balkendecke. Das geschieferte Satteldach des Turmes ist in der Mitte von einer steilen, achteckigen, übereckgestellten und ebenfalls geschieferten Helmspitze bekrönt. In der Wetterfahne ist die Jahreszahl 1686 zu erkennen.

Von 1693 bis 1697 wurde die Kirche umfassend wiederhergestellt.
1899 gab es letztmalige maßgebliche Eingriffe in die Bausubstanz durch Erneuerungsarbeiten. Dabei wurden spitzbogige Fenster und Türen aus Backstein eingebaut sowie Veränderung der Gesimsbildung am Schiff und am Chor vorgenommen.

Wissenswertes
- Zur Erneuerung von 1899 gehörten der spitze Triumphbogen, das hölzerne Tonnengewölbe des Chores und die Deckenschalung der Balkendecke im Schiff.
- Die Kanzel an der nördlichen Leibung des Triumphbogens zeigt im Ornamentalen den Knorpelstil und ist laut Inschrift an der Treppentür von 1697.
- Das Gestühl des Chores ist aus zwei Arten von Brüstungen des früheren Kirchengestühls zusammengesetzt.
- Der kleine Frührenaissanceschrein, zum Teil mit gotischem Ornament, war an der nördlichen Chorwand angebracht. Er bildete vermutlich ein Teil des früheren Flügelaltars. Die Bemalung der Figurengruppe, einer Darstellung der Dreieinigkeit, ist nicht mehr die ursprüngliche.
- Taufbecken aus dem 17. Jahrhundert ist messinggetrieben mit mandel- und sternförmigen Ornamenten.
- Grabstein des Predigers Schrame (gestorben 1691) an der Kanzeltreppe.
- An der Friedhofsmauer befindet sich ein einfach aufgebautes Renaissanceportal aus Backstein.
Beachten Sie auch die Vorstellung des Ortes Gutengermendorf.