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Pressemitteilung Landkreis: Oberhavel kann aktuell keine Flüchtlinge aus der Ukraine mehr aufnehmen

Oberhavel kann aktuell keine Flüchtlinge aus der Ukraine mehr aufnehmen

Erste Turnhalle als Notunterkunft ans Netz gegangen / Weitere Liegenschaften sollen mittelfristig ertüchtigt werden / Landrat dankt allen Helfenden

„Geflüchtete Menschen aus der Ukraine in Turnhallen unterzubringen, war unsere Ultima Ratio. Aber wir können es nun leider nicht mehr verhindern. Gestern sind die ersten Menschen in der Turnhalle in Lehnitz untergebracht und versorgt worden. Allein am Montag, 14.03.2022, haben sich 200 Menschen aus der Ukraine in Oberhavel registriert. Damit sind alle kurzfristig verfügbaren Kapazitäten des Landkreises ausgeschöpft“, informiert der amtierende Landrat Egmont Hamelow.
Innerhalb von 14 Tagen sind fast 1.000 Geflüchtete aus der Ukraine im Landkreis Oberhavel angekommen – Tendenz steigend. „Wir mussten bisher niemanden abweisen und konnten – Dank zahlreicher privater Initiativen und Angebote der Städte und Gemeinden unseres Landkreises – all die Menschen unterbringen. Die Unterbringung in Turnhallen kann und soll nur eine Notunterkunft für einige Tage sein. Daher richte ich den dringenden Appell an den Bund und die Länder, die Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet schnell und koordiniert im gesamten Bundesgebiet unterzubringen“, so Hamelow.

Egmont Hamelow im Gespräch mit Michael Küster (l.), Fachdienstleiter Migration
200 Menschen sind bisher in den regulären Unterkünften des Landkreises in der Oranienburger Dr. Heinrich-Byk-Straße, im Wohnheim des Georg-Mendheim-Oberstufenzentrums in Zehdenick und im Wohnheim des Eduard-Maurer-Oberstufenzentrums in Hennigsdorf untergebracht worden. In der Notunterkunft in Lehnitz stehen 100 Betten bereit, von denen bisher 17 temporär belegt sind.
Das Kinder- und Jugendzentrum Neuglobsow geht als Notunterkunft zum 01.04.2022 ans Netz, da noch Bauarbeiten abgeschlossen werden müssen. Zudem ist der Landkreis mit den Städten und Gemeinden im Gespräch, um kurzfristig weitere Unterbringungsmöglichkeiten, beispielsweise in leerstehenden Häusern, Schulen und Pensionen, zu eruieren. Ebenso wird die Erweiterung und Neuschaffung von Wohnunterkünften in der Dr.-Heinrich-Byk-Straße in Oranienburg und in Oberkrämer, Ortsteil Marwitz, geprüft.
„Diese Liegenschaften können nur mittelfristig ertüchtigt werden. Hier sprechen wir von Wochen, wenn nicht sogar Monaten. Daher können vorerst durch den Landkreis Oberhavel keine weiteren Flüchtlinge aus der Ukraine mehr aufgenommen werden. Diese Menschen sollen deshalb aktuell direkt zur Erstaufnahmestelle nach Eisenhüttenstadt gebracht werden, um dort registriert und in den landesweit zur Verfügung stehenden Unterkünften untergebracht zu werden“, informiert Egmont Hamelow.

 

Egmont Hamelow im Gespräch mit Michael Küster (r.), Fachdienstleiter Migration, Johannes Kühl (2.v.l.), Fachbereichsleiter Soziales und Integration und einer Studierenden des Landkreises

Weiterhin Vermittlung an privat Helfende
Der Großteil der Geflüchteten ist bisher bei privaten Anbietern, Familienangehörigen oder Bekannten untergekommen. Die Vermittlung an private Unterkünfte erhalten wir weiterhin aufrecht. Allerdings bekommen wir immer häufiger Meldungen, dass kurzfristig zur Verfügung gestellte private Unterkünfte geräumt werden müssen und die Menschen in längerfristig nutzbaren Unterkünften untergebracht werden sollen. Wir gehen daher davon aus, dass Unterkünfte, die in den kommenden Tagen und Wochen ans Netz gehen, für die bereits in Oberhavel angekommenen ukrainischen Flüchtlinge benötigt werden“, so Hamelow.
Der Landkreis ruft alle Oberhavelerinnen und Oberhaveler dringend dazu auf, weitere, abgeschlossene Wohneinheiten, die zur Unterbringung der Geflüchteten in Frage kommen, zu melden. „Der Landkreis bedankt sich herzlich für die vielen privaten Hilfsangebote. Die Krise wird uns wohl noch einige Zeit begleiten, wir sind dabei auf Ihre Unterstützung angewiesen“, sagt der amtierende Landrat.
Geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer, die vorerst im Landkreis Oberhavel bleiben, werden gebeten, sich im Servicepunkt Migration in der Mittelstraße 16 in Oranienburg vorläufig registrieren zu lassen. Registrierte Vertriebene aus der Ukraine erhalten bei Bedarf Sozialleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylblG) und werden vor der Auszahlung dazu telefonisch kontaktiert, um die Besucherströme im Servicepunkt Migration in Oranienburg besser kontrollieren zu können. Gleiches gilt für die Ausreichungen der Aufenthaltstitel, die noch einige Tage länger in Anspruch nehmen werden. Zudem werden ukrainische Geflüchtete mit einer vorläufigen Registrierung durch den Landkreis bei der AOK NordOst für eine Krankenversicherung angemeldet. Sie erhalten nach der erforderlichen Bearbeitungszeit eine elektronische Gesundheitskarte.


Servicepunkt Migration
Der Servicepunkt Migration ist montags bis freitags zwischen 09.00 Uhr und 18.00 Uhr geöffnet.
Eine Telefonhotline (03301 601-4800) ist von 07.30 bis 16.30 Uhr erreichbar.
Ein Zentrales E-Mail-Postfach dient vor allem der Annahme von privaten Wohnungsangeboten, vorläufigen Registrierungen und Beratungsanfragen.

Mehr Meldungen finden Sie [hier] im Archiv.


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