Kirche Teschendorf
Ev. Dorfkirche; Baudenkmal
(Objekt-Dok.-Nr. 09165136)
Bau:
Die Saalkirche liegt im ursprünglichen Dorfkern, abseits der B 96. Der frühgotische gestreckte Feldsteinquaderbau mit nicht ausgebautem Westquerturm und je einen Anbau an der Nord- und Südseite stammt aus der 2. Hälfte des 13. Jh. Der verschieferte Turmaufbau mit hohem oktogonalen Spitzhelm wurde erst nachträglich 1601 erbaut. Der achteckige Spitzhelm wurde in der Weise aufgesetzt, dass die überstehenden Dreieckszwickel als Schallöffnungen dienten. Die Jahreszahl 1682 in der Wetterfahne bezieht sich auf die Neudeckung mit "Spuhnen" (Schindeln).
Die Öffnungen wurden 1720 rechteckig verändert. Zwei spitzbogige Südportale wurden bis auf die Ochsenaugen geschlossen. Die ursprünglichen Fenster sind teilweise noch zu erkennen. In der Ostwand befindet sich eine ursprüngliche gestaffelte Dreifenstergruppe. Bemerkenswert für eine mittelalterliche Dorfkirche ist die aufwendige Gestaltung der Nordseite. Zwischen den Fenstern befinden sich jeweils die ursprünglichen spitzbogigen Zwillingsblenden aus Backstein; eine davon mit figürlichem Feldsteinkapitell (Hockender) sowie eine ähnliche Zwillingsblende auch schräg über dem spitzbogigen Westportal und an der zentralen großen Kreisblende.
Im Nordosten befindet sich die bauzeitliche tonnengewölbte Sakristei. Der Portalvorbau auf der
Südseite im Kern ist wohl spätgotisch. Innen flache Putzdecke über Voute mit großem Mitteloval (Bemalung erneuert um 1985). Die Hufeisenempore wird im nicht abgesetzten Chor schmaler
weitergeführt.
1756 überstand die Kirche den großen Brand, bei welchem die ganze Straße und der ganze Hagen restlos abgebrannt sind. Darunter befand sich auch das alte Pfarrhaus, in dem sich alle Kirchenbücher vom Bestehen der Kirche an, befunden haben sollen. Auch der zweite große Brand von 1828 verschonte das Bauwerk. 1870 brachte der Schmiedemeister Ehrentreich das Kreuz und die Kugel auf der Turmspitze an. 1929 und 1984 wurde die Kirche restauriert und 1959 der Gemeinderaum auf dem Grundstück der Kirche eingeweiht.
Ausstattung:
Kanzelaltar um 1720 mit gewundenen Säulen und Akanthuswangen. Auf dem schweren Schalldeckel der Auferstandene, flankiert von zwei Engeln. Die Schnitzfigur, wohl ehem. Kanzelträger stammt aus dem 17.Jh.
Quellen:
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Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler; Georg Dehio, 3. Auflage 2012
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Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und archäologisches Landesmuseum; Denkmalliste
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Homepage Evangelischer Kirchenkreis https://www.kirchenkreis-oberes-havelland.de
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Homepage Askanier-Welten: http://www.askanier-welten.de/dorfkirchen/teschendorf/