Kirche Löwenberg
Ev. Dorfkirche; Baudenkmal (Objekt-Dok.-Nr. 09165207)
Bau:
Sie ist ein frühgotischer Großer Saalbau aus Feldsteinquadern, um Mitte des 13. Jh., mit eingezogenem Rechteckchor und wuchtigem, im Obergeschoss spätgotischem Westquerturm (Höhe 19,5 m; Grundfläche 86,4 m²). Im Dreißigjährigen Krieg verwüstet, wurde die Kirche erst 1730 wieder ausgebessert und weitgehend umgestaltet. Ein Feuer im Jahr 1808 zerstörte die Kirche vollständig und mit ihr auch ein Großteil der Kirchenbücher. Ein Wiederaufbau erfolgte erst 1832-34. Der backsteinerne Turmaufsatz wurde mit einem Satteldach ausgestattet. Alle Öffnungen, bis auf das zweifach gestufte Westportal und die Dreifenstergruppe der Ostwand, wurden rundbogig vergrößert und der Chor mit einer Notdecke versehen. Der mit einer Feldsteinmauer umschlossene Kirchhof, der zuvor 600 Jahre lang als letzte Ruhestätte der Löwenberger gedient hatte, wurde nach dem erfolgten Wiederaufbau geschlossen. Um 1905 wurde das flachgedeckte Innere mit Jugendstilanklängen ornamental ausgemalt und der bald darauf abgeteilte Chor 1955 ausgebaut. Eine umfassende Restauration unter freier Neufassung der dreiseitigen Empore erfolgte 1986-91.
An der Südwestecke der Kirchhofsmauer befindet sich das Nachwächterhaus (Objekt-Dok.-Nr. 09165966). Es ist ein kleiner Ziegelbau mit rechteckigem Grundriss. Seine zur Straße gerichtete Vorderseite wird von einer flachbogigen Öffnung mit einer Holztür eingenommen. Das Haus besitzt ein Satteldach mit einer Kronendeckung aus Biberschwanzziegeln. Die Errichtung erfolgte wohl nach dem Brand im Jahr 1808. Sie dienten den Nachwächtern, die in den ländlichen Gebieten noch bis in die erste Hälfte des 20. Jh. tätig waren, als Aufenthaltsraum.
Ausstattung:
Um 1830 erhielt die Kirche eine hölzerne klassizistische Kanzelwand mit Kanzelaltar, Taufe, Gestühl sowie eine neue Orgel, gefertigt von Friedrich Hermann Lütkemüller. Während des Ersten Weltkrieges mussten die Kirchenglocken eingeschmolzen werden.
Quellen:
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Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler; Georg Dehio, 3. Auflage 2012
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Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und archäologisches Landesmuseum (BLDAM); Denkmalliste
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Gutachten des BLDAM zur Denkmaleintragung des Nachwärterhauses vom 10.02.2014
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